Mahnmal zum Gedenken an die NS-Opfer auf dem Gelände der EZB

Die Gruppe des Kulturkreises hat den strengen Sicherheitscheck
zum Gelände der Europäischen Zentralbank (EZB) im Ostend passiert und sammelt
sich vor der hohen
Baumskulptur, die jetzt den Haupteingang des Neubaus ziert. Sie trägt den Titel
„Gravity and Growth“ („Schwerkraft und Wachstum“) und stellt einen aus Bronze
und Granit geformten Baum dar, den vergoldete Blätter in Form einer Kugel
zieren. Giuseppe Penones Kunstwerk vermittelt ein Gefühl von Stabilität und
Wachstum und verkörpert auf passende Weise die Aufgaben der Währungshüter in
der Zentralbank. Ein Mitarbeiter des Jüdischen Museums begleitet die Gruppe
beim Rundgang auf dem Gelände der EZB und beschreibt den Weg entlang der
ehemaligen Großmarkthalle auf einem breiten
Pfad aus hellem Beton zur Gedenkstätte und weiter in den Keller, über den die jüdischen Frauen, Männer und Kinder aus
der Stadt getrieben wurden, um im Keller der Markthallen auf den Abtransport in
die Konzentrations- und Vernichtungslager zu warten. Bis zu eintausend Menschen
seien hier gleichzeitig über viele Stunden festgehalten worden, erzählt der
Guide. Die Räume sind so behutsam restauriert, dass man meinen könnte, was hier
geschah, sei erst gestern gewesen. Auch die Angehörigen der Deportierten waren
oftmals für den Abschied vor Ort, genau wie Schaulustige, die das Geschehen von
der naheliegenden Brücke aus beobachteten. Neben zahlreichen in den Boden
gelassenen Zitaten der wenigen Überlebenden ist die Rampe zu sehen, über
die die Menschen in die Kellerräume gelangten und später zu den Zügen laufen
mussten. Viele weitere Zitate von Opfern und Zeitzeugen haben Architekten in
die Stätte integriert. Sie sollen helfen, „das Verbrechen sichtbar“ zu machen
und die sorgsam sanierten Fragmente des Gleiswerks, des Stellwerks und des
Fußgängersteigs, die wiederum im öffentlich zugänglichen Teil der Gedenkstätte
liegen, mit Erinnerungen zu ergänzen. Die fürchterlichen Räumlichkeiten und
entsetzlichen Ereignissen haben die Zeilsheimer Besucher sehr bewegt. Die
restaurierte Großmarkthalle gehört heute zum neuen EZB-Ensemble und war bereits
im Januar ein Besuchsziel des Vereins, wo das Innere der ehemaligen
Großmarkthalle besichtigt wurde.
Es gibt noch freie Plätze für die nächsten
Mehrtages-KulturAktiv Touren: im August in die Normandie-Bretagne-Kanalinsel
Jersey-Verdun und zur Adventzeit nach Tirol-Imst-Innsbruck-Pässetouren.
Nähere
Details zum Kulturprogramm unter Telefon (069)363399 oder Internet www.Kulturkreis55plus.de

Im zweiten Teil des Ausflugs ging es in das Herbstparadies „Kürbiswelten Mensfelden“. Die Besucher schlenderten durch malerische Kürbisfelder, in denen wohin das Auge reichte, Kürbisse in warmen Herbsttönen leuchteten. Ein besonderes Highlight war der Spaziergang mit der atemberaubenden Aussicht auf das Limburger Becken.
„Es war ein wunderschöner Ausflug“, resümierte die Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Naß, nach einem rundum gelungenen Tag. Sie kündigte auch die nächste Fahrt am 19.10.2024 an, die nach Hanau zum Deutschen Goldschmiedehaus, ins Apfelweinmuseum und auf Hessens schönsten Wochenmarkt führen wird.


