Gruppe Kulturkreis 55plus trifft legendären Klaus Störtebeker und Seeräuberromantik auf der Insel Rügen
Pressemeldung zur KulturAktiv-Reise im Juli 2016

Am Sonntag um fünf Uhr früh ist der Reisebus in Zeilsheim zu einer KulturAktiv Reise des Vereins Kulturkreis 55+ in den Norden gestartet. Nicht jeder der 42 hessischen Busgäste ist ein früher Vogel, doch die fast autofreie Autobahn und die schöne hessische Landschaft im morgendlichen Sonnenschein hat sofort ein Wohlgefühl erzeugt. Erzählt Karin Naß, die diese Fahrt in Richtung Ostsee mit Ziel Intercity Hotel Stralsund der Steigenberger Hotel Group für den Kulturkreis55plus.de organisiert hat. Eine größere Pause abseits der Autobahn wurde in den brandenburgischen Ort Caputh an der Havel gemacht. Ein kleiner Spaziergang führte die Gruppe zum Sommerhaus von Albert Einstein. Hier lebte er mit seiner Familie für einige Jahre bis Dezember 1932, wo sie in die USA reisten. Sie sahen Caputh nie wieder. Heute ist das Haus ein sehenswertes Museum, die die Geschichte der Familie erzählt. Im Fährhaus Caputh wurde zu Mittag gegessen. Das Restaurant ist direkt an der Havel gelegen und hat einen wunderbaren Blick auf die Fähre, die Autos und viele Sonntagsausflügler über die Havel bringt. Weiter geht’s in Richtung Norden. Um 19.45 Uhr war das Hotel in Stralsund erreicht, genau passend, denn im Bus konnte bereits die erste Halbzeit des Spiels der Europameisterschaften Deutschland gegen die Slowakei auf dem Bord-TV geschaut werden.
Der zweite Tag brachte die Gruppe via neue Hochseilbrücke über den Strelasund zu den schönsten Flecken im Norden der Insel Rügen: Spaziergang am Kap Arkona, Fahrt mit der Touristikbahn und Spaziergang an blau-rot-weiß blühenden Wiesen und Buchenwäldern vorbei, mit wunderschönen Ausblicken auf die graublau schimmernden Ostsee, hinab zu dem kleinen ehemaligen Fischerdorf Vitt. Hier gab es leckere Fischbrötchen und die Möglichkeit, barfuß am Strand und im Wasser zu laufen. Am Nachmittag führte die Reiseleiterin Kerstin zu den schönsten Ausguck-Plattformen vom Land auf die Kreidefelsen, die sich im Sonnenlicht von ihrer weißen Pracht zeigten. Ein letzter Stopp des Tages ging zum Hafen in Saßnitz, dann wieder zurück via Strelasundbrücke zum Abendessen ins Hotel in Stralsund. Eine Rundfahrt führte am dritten Tag in den südlichen Teil Rügens. Mit „Himmelsleiter“ und Fahrtstuhl ging es hinab auf die 394 m lange Seebrücke in Sellin, die seit 1998 wieder in der historischen Gestalt von 1927 in weißer Farbe glänzt. Ein Aufenthalt im Seebad Binz mit seiner wunderhübschen Bäderarchitektur und der langen Promenade gehörte zum Besichtigungsprogramm. Auf Wunsch wurde das unvollendet gebliebene KdF-SeebadProra der 20.000 (der etwa 4,5 km Kilometer lange „Koloss von Prora,die 80Jahre alten Hitlerbauten“entlang der wunderschönen Küste),einem Ortsteil von Binz, angefahren, um einen Blick auf das neue Immobilienprojekt mit den edelsanierten Luxuswohnungen zu bekommen. Leider war das nicht wirklich möglich, es konnte nur ein bescheidener Blick von fern erhascht werden. Am Abend war die Gruppe Gast beim berüchtigten Seeräuber Klaus Störtebeker, der auf der wunderschönen Naturbühne in Ralswiek am Jasmunder Bodden „Um Leben und Tod“ mit seinen Verbündeten gekämpft hat. Das Bühnenbild zeigte eine prächtige Marienburg des Deutschen Ordens und die Burgfestung der Hansestadt Visby, die Orte, an denen der historische Konflikt zwischen Dänemark und Mecklenburg im Mittelalter ausgetragen wurden. Gekrönt wurde die spannende Inszenierung von einem grandiosen Feuerwerk. So wurde es eine späte Rückkehr ins Hotel.
Ein Besuch der Insel Hiddensee stand am vierten Reisetag auf dem Programm. Die morgendlich Schiffsabfahrt von Stralsund war noch trübe und regnerisch, doch nach einer feuchten Kutschfahrt auf der Insel hat sich der Himmel zum schönsten Sonnenwetter gewandelt. So konnte gewandert und die Sehenswürdigkeiten wie die menschenleeren Strände, die kleine Kirche mit der seltenen Rosen-Deckenmalerei, das Gerhard-Hauptmann-Grab, das Wahrzeichen der Insel der weiße Leuchtturm, die typischen „Rohr“dachhäuser und der wunderschöne Blick vom höchsten Aussichtspunkt über die blumenbunten Wiesen und das Meer erlebt werden. Bei der Rückkehr des Fährschiffs in den Hafen von Stralsund konnte die hübsche Skyline der Hansestadt mit ihren monumentalen Backsteinbauten in der Abendsonne bewundert werden.
Am Morgen des fünften Tages hieß es Abschied nehmen von dieser einmaligen und wunderschönen Gegend. Nach einer dreistündigen Fahrt ging es wieder ab von der Autobahn direkt in das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin durch einige so vielbeschriebene Alleestraßen des Ostens. Der Wirt des Gasthauses „Schiffer-Gasthaus“, Herr Kluge, der vierzig Jahre als Techniker im unmittelbar daneben liegenden Schiffshebewerk Niederfinow gearbeitet hat, war für uns Besucher als Bauwerkführer nach dem Mittagessen zur Verfügung. Ein gigantisches Schiffshebewerk aus unzähligen Stahlträgern und Nieten tat sich uns auf. Dieses Werk, mit seinen gigantischen Ausmaßen hat die Aufgabe, Binnenschiffte über den Höhenunterschied von 36 m zu schleusen. In nur 7jähriger Bauzeit ist das Schiffshebewerk von 1927 bis 1934 entstanden und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Oder-Havel-Kanal und dem alten Finowkanal mit seinen 12 Schleusen. Wir konnten das Herannahen des Trogs von oben nach unten im Fahrstuhlschacht und das Herausfahren von Schiffen staunend beobachten. Um größere Frachtschiffe von den östlichen Wasserstraßen in den westlichen Teil Europas zu bringen, ist ein neues Hebewerk mit einem größeren Trog für die industrielle Schifffahrt daneben im Bau. Der Termin der Fertigstellung ist noch offen. Müde, doch mit vielen neuen schönen Eindrücken war die Reisegruppe erst nach Mitternacht in Zeilsheim zurück. Es war eine wunderbare Reise.
Die
nächste KulturAktiv Reise des Vereins geht per Flugzeug von Frankfurt nach Neapel.
Von dort geht es auf tägliche Rundreisen an die schöne Amalfiküste, nach
Pompeji und auf den Vesuv sowie auf die Insel Capri. Reisetermin ist 1.-7.
Oktober. Reisepreis inkl. aller beschriebenen Leistungen, Eintritte und
Reiseversicherung im Doppelzimmer beläuft sich auf 850 Euro pro Person. Anmeldungen
mit Flugbuchungen sind nur noch bis Mitte August möglich. Der Kontakt ist Karin
Naß, die gern unter der Telefonnummer (069) 363399 für Anmeldungen zur Verfügung
ist. Details sind auch auf der Homepage www.Kulturkreis55plus.de
einzusehen.










Im zweiten Teil des Ausflugs ging es in das Herbstparadies „Kürbiswelten Mensfelden“. Die Besucher schlenderten durch malerische Kürbisfelder, in denen wohin das Auge reichte, Kürbisse in warmen Herbsttönen leuchteten. Ein besonderes Highlight war der Spaziergang mit der atemberaubenden Aussicht auf das Limburger Becken.
„Es war ein wunderschöner Ausflug“, resümierte die Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Naß, nach einem rundum gelungenen Tag. Sie kündigte auch die nächste Fahrt am 19.10.2024 an, die nach Hanau zum Deutschen Goldschmiedehaus, ins Apfelweinmuseum und auf Hessens schönsten Wochenmarkt führen wird.


