Bericht Kaffeefahrt mit dem Raddampfer Kaiser Wilhelm auf der Weser am 24. Juli 2022

Es war beeindruckend und ein echter Gänsehautmoment, als sich nach einem lauten Tuten der Raddampfer Kaiser Wilhelm unter der alten Weserbrücke in Gieselwerder seine Einfahrt ankündigte, sagte Karin Naß vom Kulturkreis 55 plus, die seit einer Stunde mit einer Busgruppe am Weserufer auf den Kaiser gewartet hat. Über die Verspätung wurde dann später vom Kapitän berichtet, dass die Weser zwar noch schiffbar war, doch mit nur etwa 1 Meter Wassertiefe konnte das Schiff nicht so schnell fahren, wie geplant. An manchen Stellen waren nur zehn Stundenkilometer möglich.
Nach dem abenteuerlichen Betreten des Schiffes, war es nicht einfach, einen Platz zum Niederlassen für die vier Stunden Fahrt zu finden. Die begehrten Schattenplätze waren von vielen Einzelgästen und einer anderen Gruppe, einem Musik- und Gesangsverein belegt, die glücklicherweise das eine und andere Mal ihre Plätze verlassen haben, um im ganzen Schiff Musik zu machen. So war es ein Kommen und Gehen und eine Möglichkeit, alle Ecken des Schiffes zu belegen und erkunden. Der Raddampfer „Kaiser Wilhelm“ ist Lauenburgs Aushängeschild ist und hat nun die Menschen an der alten Wirkungsstätte begeistert: 52 Jahre nachdem Schifffahrts-Enthusiasten den Raddampfer vor der Verschrottung bewahrt und ihn aus Hameln nach Lauenburg überführt hatten, kehrte das 122 Jahre alte Schiff jetzt zu einer Jubiläumstour auf die Weser zurück.
Es war ein großartiges Gefühl, oft standen Menschen am Ufer und jubelten uns zu, berichtet Karin Naß, die diese besondere Tour organisiert hat. Der Kaiser ist ein Kohlenfresser. Alle 10 Minuten muss neue Kohle in den Heizkessel nachgelegt werden. Nur 2 mit Kohle betriebene Raddampfer gibt es deutschlandweit. Neben dem „Kaiser Wilhelm“ gibt es noch die „Diesbar“ der Sächsischen Dampfschifffahrt in Dresden. Alle anderen Raddampfer werden mit Öl befeuert. Sie sind daher lauter im Fahrtbetrieb, so wurde es berichtet. Die Fahrt endete nach mehr als 4 Stunden am Anleger Tanzwerder in Hann. Münden. Auch hier waren viele Menschen versammelt, um das Schiff zu begrüßen.



Im zweiten Teil des Ausflugs ging es in das Herbstparadies „Kürbiswelten Mensfelden“. Die Besucher schlenderten durch malerische Kürbisfelder, in denen wohin das Auge reichte, Kürbisse in warmen Herbsttönen leuchteten. Ein besonderes Highlight war der Spaziergang mit der atemberaubenden Aussicht auf das Limburger Becken.
„Es war ein wunderschöner Ausflug“, resümierte die Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Naß, nach einem rundum gelungenen Tag. Sie kündigte auch die nächste Fahrt am 19.10.2024 an, die nach Hanau zum Deutschen Goldschmiedehaus, ins Apfelweinmuseum und auf Hessens schönsten Wochenmarkt führen wird.


