Wohnmodelle von der Urhütte zum Wolkenkratzer
Kulturkreis besucht Deutsches Architekturmuseum Frankfurt

Eine Zeilsheimer Gruppe vom Kulturkreis 55 plus hat am Samstag eine Zeitreise durch die Architekturgeschichte von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert gemacht. Im kubistischen Gebäudeensemble „ein Haus im Haus“ am Frankfurter Mainufer zeigt das Museum DAM als Dauerausstellung die in Deutschland umfangreichste Sammlung von Modellpanoramen zur Architekturgeschichte der Welt. In Großmodellen wird die Entwicklung der vom Menschen gestalteten Umwelt von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert eindrucksvoll veranschaulicht. Neben einem aus Ästen und Laub gefertigten Dach, der älteste nachweisbare Schutz des Menschen am Strand von Nizza, sind unter anderen Modellen zu sehen die berühmten Terrassentempel der ägyptischen Pharaonen, das Forum in Pompeji, das Londoner Elendsviertel, das die Folgen der Industrialisierung veranschaulicht, und das zur Weltausstellung 1851 geschaffene Kristallpalast-Modell vom englischen Architekten Paxton. Seine Skelettkonstruktion war Wegbereiter für die Hochhäuser der Metropolen des 20. Jahrhunderts. Zu sehen waren auch einige beeindruckende Hochhausmodelle in New York und Modelle des Frankfurter Commerzbank- und des Main-Towers.
Großes Interesse zeigte die Besuchergruppe für die Sonderausstellung zum Thema „Paulskirche – ein Denkmal unter Druck“. Diese Sonder-Ausstellung schildert die Baugeschichte von 1786 bis heute entlang der jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Strömungen. Gezeigt werden zahlreiche historische und aktuelle Fotos sowie Entwurfszeichnungen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Umbauten in den 1960er- und 1980er-Jahren samt den begleitenden Rufen nach Rekonstruktion eines Vorkriegszustandes, die auch heute anlässlich einer anstehenden Sanierung wiederkehren.
Interessant auch ein bebilderter Hinweis auf eine kommende Ausstellung mit dem Thema „Neue Bühne(n) am Willy Brandt Platz“. Sanierung oder Neubau? Die Zukunft der Städtischen Bühnen hat in Frankfurt bereits für viele Diskussionen gesorgt. Diesen Fragen haben sich Studierende des Master Architektur der Frankfurt UAS gewidmet. Es entstanden sowohl Entwürfe für beide Spielstätten oder auch nur für eine. Von der expressiven Großskulptur im städtebaulichen Zusammenhang, über Teilsanierung der bestehenden Theaterdoppelanlage bis zu einem Bühnenhochhaus als weltweites Alleinstellungsmerkmal in Frankfurt. Auch Lösungen für ein zeitgemäßes Opern-Interim an der Bockenheimer Warte, welches im Ensemble mit dem Bockenheimer Depot einen öffentlichen Kulturplatz definieren könnte, sind zu entwickeln.
Nach soviel architektonischer Kultur folgte eine kulinarische Stärkung, bei guten Gesprächen, Frankfurter Gerichten und einem Schoppen in einer Gaststätte in Sachsenhausen. Homepage: www.kulturkreis55plus.de

Im zweiten Teil des Ausflugs ging es in das Herbstparadies „Kürbiswelten Mensfelden“. Die Besucher schlenderten durch malerische Kürbisfelder, in denen wohin das Auge reichte, Kürbisse in warmen Herbsttönen leuchteten. Ein besonderes Highlight war der Spaziergang mit der atemberaubenden Aussicht auf das Limburger Becken.
„Es war ein wunderschöner Ausflug“, resümierte die Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Naß, nach einem rundum gelungenen Tag. Sie kündigte auch die nächste Fahrt am 19.10.2024 an, die nach Hanau zum Deutschen Goldschmiedehaus, ins Apfelweinmuseum und auf Hessens schönsten Wochenmarkt führen wird.


