Kulturkreis Gruppe besucht Ausstellung im Karmeliterkloster
Erinnerung an die Kindheit in Frankfurt der 50er Jahre

Ja, die gute alte Zeit. War früher alles besser? Mit Nostalgiegefühlen schauen die Zeilsheimer Besucher vom Kulturkreis 55+ auf die ausgestellten Fotografien. Die Betrachter sind zum großen Teil Zeitzeugen der 50er Jahre und konnten mit eigenen Erfahrungen und Erlebnissen zu einer erlebnisreichen Führung beitragen, denn der Kurator des Instituts der Stadtgeschichte Frankfurt war zu der Zeit noch gar nicht auf der Welt.
Wie war es also in den 50ern:
Die Wohnungsnot war groß, das zerbombte Frankfurt wie auch andere große hessischen Städte blieben für Neubürger wie Evakuierte gesperrt. Berichtet wird über „Völkerwanderung, die in der Geschichte Europas und der Welt ihresgleichen sucht“. 1951 verkündete Ministerpräsident Zinn seinen „Hessenplan“ zur Integration der Heimatvertriebenen, die inzwischen ein Viertel der Gesamtbevölkerung ausmachten. Bevölkerungszuwachs und das Angebot an Arbeitsplätzen sollten ins Lot gebracht werden. Die Infrastruktur der Stadt wurde völlig neu geplant, was in der Ausstellung sehr gut dokumentiert und illustriert wurde. Erinnerungen an das Wirtschaftswunder kamen zurück. In Frankfurt war wieder die Autoausstellung, der Neckermannkatalog kam ins Haus, in den Schaufenstern ausgestellt zeitmoderne Möbel wie Nierentische und noch vieles mehr war auf den Fotos wiederzuerkennen. Wie war also das Leben und die Kindheit der Fotobetrachter in den 50er Jahren? Die neue Jazz- und Schlager-Musik, mitgebracht von den Amerikanern, vorgestellt von Bill Ramsey beim Soldatensender AFN, war insbesondere für Kinder und Jugendliche die neue Wohlfühlzeit. Ins Kino gehen, war die neue Freizeitbeschäftigung. Es entstand ein Boom bei den Filmtheatern, die Deutschen wollten nach den schrecklichen Kriegserlebnissen die heile Welt der neuen Filme aus den USA und Europa sehen.
Der Ausstellungsbesuch der Gruppe war eine emotionelle Zeitreise zurück, die bei gutem Essen und sonnigem Wetter einen guten Ausklang genommen hat. Es war wieder für alle Teilnehmer ein erlebnisreicher Nachmittag in Frankfurt, so Karin Naß, die diese Tour organisiert und geführt hat. Wer mehr über das Programm des Vereins wissen möchte, kann sich telefonisch informieren (069-363399) oder auf der Homepage des Vereins www.Kulturkreis55plus.de

Im zweiten Teil des Ausflugs ging es in das Herbstparadies „Kürbiswelten Mensfelden“. Die Besucher schlenderten durch malerische Kürbisfelder, in denen wohin das Auge reichte, Kürbisse in warmen Herbsttönen leuchteten. Ein besonderes Highlight war der Spaziergang mit der atemberaubenden Aussicht auf das Limburger Becken.
„Es war ein wunderschöner Ausflug“, resümierte die Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Naß, nach einem rundum gelungenen Tag. Sie kündigte auch die nächste Fahrt am 19.10.2024 an, die nach Hanau zum Deutschen Goldschmiedehaus, ins Apfelweinmuseum und auf Hessens schönsten Wochenmarkt führen wird.


