Kulturkreis auf Zeitreise in der Lederstadt Offenbach
Eine Ausstellung in Offenbach
„100 Jahre Deutsches Ledermuseum“ war das Ziel einer Gruppe vom Kulturkreis 55+ am Freitag, 16.02.2018. Die Anfahrt mit der S-Bahn von Zeilsheim zur Station Ledermuseum ist
bequem. Ein kleiner Fußweg führt an Jugendstil-Häusern vorbei zu einem großen
Vorplatz direkt zum wunderschönen Eingangsportal des Ledermuseums.
Das steinerne Portal als einziges Zeugnis der einstigen Lederfabrik erinnert an
die Industriegeschichte. Offenbach war eine florierende Lederstadt und die
Gäste sind gespannt auf das was gezeigt wird. Eine Kuratorin führt die Gruppe
in vier übergeordnete Themengruppen – Die Lederstadt Offenbach am Main, Mit
Leder leben, Leder macht Geschichte und Leder öffnet Welten. Vermittelt werden
vielfältige Einblicke in die Welt des Leders und deren Funktions- und
Gestaltungsweisen. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung die 100-jährige
Museums- und Sammlungsgeschichte auf. Interessant zu erfahren, dass das
Deutsche Ledermuseum das weltweit einstige Museum ist, das ausschließlich alles
rund um den Werkstoff Leder präsentiert. Bis heute wurden mehr als 30.000
Objekte aus allen Kulturen und Epochen zusammengetragen. Im Bereich angewandter
Kunst sind Exponate wie Gürtel, Taschen, Prunkschilde und -waffen, Rüstungen,
Masken, lederne Bucheinbände und Minnekästchen, Aktentaschen sowie von Napoleon
Bonaparte und einer Frau Josefine und Reisegepäck zu sehen. In der
ethnologischen Sammlung sind weltweit bedeutende orientalische und asiatische
Schattenspielfiguren zu bestaunen. Beeindruckend auch die Ausstellung über
Lederkleidung von Cowboys und Rinderzüchtern sowie der indianischen Völker
Nord- und Mittelamerikas. In der Abteilung des Schuhmuseums ist internationale
Fußbekleidung aus vier Jahrtausenden ausgestellt. Zu sehen sind Stiefel der
römischen Legionäre und Plateauschuhe venezianischer Kurtisanen, ferner
elegante Seidenstiefeln der österreichischen Kaiserin Sisi und die Turnschuhe
von Joschka Fischer, die er bei seinem Amtsantritt als hessischer
Umweltminister trug. Die Zeitreise in die Leder-Welt-Geschichte ist absolut
einen Besuch wert.
Im Anschluss ging es zum gemütlichen Beisammensein mit dem
Bus ins Markthaus am Wilhelmsplatz. Der Wilhelmsplatz ist benannt zu Ehren von
Kaiser Wilhelm dem Ersten und das Restaurant Markthaus war ursprünglich ein
Marktwärterhaus als Unterstand für den Marktmeister des Markttreibens auf dem
Platz. Noch heute findet der Wochenmarkt dreimal in der Woche statt. Mit einem
Einblick in Offenbachs schöne Seite geht es mit neuen Eindrücken wieder in das
westliche Frankfurt zurück.
Informationen über das weitere Erlebnisprogramm des Vereins ist zu erfahren auf der Internetseite www.Kulturkreis55plus.de

Im zweiten Teil des Ausflugs ging es in das Herbstparadies „Kürbiswelten Mensfelden“. Die Besucher schlenderten durch malerische Kürbisfelder, in denen wohin das Auge reichte, Kürbisse in warmen Herbsttönen leuchteten. Ein besonderes Highlight war der Spaziergang mit der atemberaubenden Aussicht auf das Limburger Becken.
„Es war ein wunderschöner Ausflug“, resümierte die Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Naß, nach einem rundum gelungenen Tag. Sie kündigte auch die nächste Fahrt am 19.10.2024 an, die nach Hanau zum Deutschen Goldschmiedehaus, ins Apfelweinmuseum und auf Hessens schönsten Wochenmarkt führen wird.


