Kulturkreis auf 3-Pässefahrt in Osttirol
Busgäste aus Zeilsheim, Unterliederbach, Sindlingen, Nied und den Nachbargemeinden Kriftel, Hofheim, Hattersheim, Kelkheim, Bad Soden, Sulzbach haben sich unter der Leitung von Karin Naß, Kulturkreis 55 plus, um sieben Uhr früh am Sonntag ab Stadthalle Zeilsheim südwärts aufgemacht.
Ohne LKW-Verkehr und wenigen PKWs ist der erste größere Stopp in der Goldstadt Pforzheim schnell erreicht. Das Besichtigungsziel ist der alte Gasometer im Enzauenpark. Yadegar Asisi, Foto-Künstler und Architekt, hat die größten 360°-Panoramen der Welt, mit bis zu 32 Meter Höhe und bis zu 110 Metern Umfang, erschaffen, so auch das 360o Panoramabild „ROM 312“, das zur Zeit in Pforzheim gezeigt wird. Der Besucher erlebt Kaiser Konstantin, der seinen Gegner Maxentius besiegt hat und als alleiniger Herrscher mit seinem Gefolge in die Millionenstadt einzieht, die in der Blüte ihrer architektonischen Pracht mit berühmten Tempeln, Thermen, Basiliken und Bauwerken steht, deren Ruinen noch heute das Bild von Rom prägen. Die kurze Zeitreise in die römische Welt des Jahres 312 mit Begleitmusik und abgestimmter Geräuschkulisse hat die Besuchergruppe stark beeindruckt.
Weiter geht’s, das Tagesziel ist das Hotel Hirschen in Imst. Noch bei Tageslicht geht’s an Füssen und Reutte vorbei mit schönen Ausblicken auf eine schneebedeckte Alpenlandschaft in Richtung Fernpass. Dieser Pass, auch Kurvenkönig genannt, besonders beliebt bei Bikefahrern im Sommer, ist das Tor nach Osttirol. Er ist einer der berühmtesten, aber auch verkehrsreichsten Alpenübergänge, führt durch dichten Tannen- und Mischwald. Die auf gut ausgebauter Strecke rasch zu erreichende Passhöhe zieren eine Tankstelle, einige Einkehrmöglichkeiten sowie Andenkenläden. Kurz vor der Passhöhe bietet sich die Möglichkeit, nahe Ehrwald einen Blick auf das imposante Zugspitzmassiv zu werfen. Nach Süden pendelt die Strecke im Tiroler Dorf Nassereith aus. Schloss Fernsteinsee hoch über dem smaragdgrünen Fernsteinsee ist das Highlight der Südrampe des Fernpasses. Hier gaben sich im Laufe der Jahrhunderte Kaiser und Könige die Ehre der Einkehr, ganz besondere Bedeutung erlangte das Hotel durch den Besuch König Ludwig II. von Bayern, der sich hier sogar zwei Zimmer reservieren ließ, natürlich auf Lebenszeit und Staatskosten. Das Hotel in Imst ist nun schnell erreicht. Schnee ist hier nur auf den Spitzen der Lechtaler Alpen zu sehen.
Der zweite Tag bringt die Gruppe mit einem Reiseführer entlang des Inntals vorbei am Ötztal in Tirols Landeshauptstadt Innsbruck. Geplant ist der Besuch der Altstadt mit seinem Weihnachtsmärkten. Das schöne Sonnenwetter mit sehr guter Sicht auf die kühn konstruierte Skisprungschanze ist es wert, zum Fuß des Bergisel zu fahren. Der Blick von dort auf Innsbruck hat zum Verweilen eingeladen. Im Park steht das Andreas Hofer-Denkmal. Es erinnert an den Freiheitskampf der Tiroler, die hier 1809 unter seiner Führung entscheidende Schlachten gegen Napoleon und seine bayerischen Verbündeten geschlagen haben. Besucht wurde das wirklich sehenswerte monumentale Rundgemälde, das den Sieg der Tiroler zeigt. Das Schlendern in der Altstadt ist ein architektonisches und das Verweilen auf dem Weihnachtsmarkt am Goldenen Dachl ein kulinarisches Vergnügen. Zurück im Hotel gibt es wieder ein leckeres Abendessen und Tiroler Blasmusik.
Der dritte Tag ist wahrlich eine Höhepunkt der Reise. Mit dem kundigen Busfahrer Kay und dem Reiseleiter Werner geht es zu den Top-Zielen der Region in die Lechtaler Alpenwelt. Die Fahrt geht durch die Arlberger Skiwelt durch St. Anton in die Lechtaler Naturkäserei bei Familie Sojer. Die Käserei befindet sich mitten im Ortszentrum von Steeg, einem kleinen, romantischen Gebirgsdorf am Fuße des Arlbergs. Die Käserei ist heute die einzige im ganzen Lechtal und deshalb auch sehr wichtig für die Erhaltung der Landwirtschaft und seinen Bauern. Die Milch wird täglich frisch verarbeitet und der Käse nach altem Verfahren hergestellt, d.h. es wird vieles noch händisch verarbeitet, von der Produktion bis zur Käsepflege. Nach einer dortigen Führung und Mittagsrast in der Bauernstube bei einem Jausenteller kann Käse wie Lechtaler Almkäse, Bergkäse, Emmentaler, Bergsteiger u.v.m. probiert und gekauft werden, was vielerlei genutzt wird, weil er einfach lecker schmeckt. Die Route führt über die Arlberg-Passstraße weiter über den Flexenpass über Lech und Zürs. Der historische Passweg besteht aus ungezählten Kehren den "Flexen“ und verläuft durch ein von Lawinen arg gebeuteltes Gelände. Eine Trasse mit zahlreichen Schutzdächern und Tunneln tut sich auf. Die Strecke ist auch im Winter geräumt, um die Zufahrt zu den Wintersportgebieten zu gewährleisten. Das Bergdorf Lech wurde 2004 immerhin zum "Schönsten Dorf Europas" gewählt. Inmitten einer traumhaften Bergnatur mit ihren unendlich weiten, bereits deutlich hochalpinen Horizonten und atemberaubend schönen Almwiesen, besitzt Lech eines der widersprüchlichsten Skigebiete überhaupt. Überlaufen von Millionären, einfach teuer und mit vielen äußerst langweiligen Pisten. Aber es besitzt im Verbund mit Zürs Luxushotels und anspruchsvolle, überaus großartige Skirouten und Nebenstrecken auf denen nach Neuschnee immer wieder Lawinenopfer zu beklagen sind, vom einfachen Volk bis zum Prinzen. Bemerkenswert ist der bereits Ende November liegende viele Schnee. Es ist noch Vorsaison, so konnte der Bus ohne Schwierigkeiten diese schöne Landschaft durchqueren. In Eilbingeralp kann noch das Außengelände mit vielen Schnitzarbeiten und Skulpturen einer Schnitzschule besichtigt werden. Jetzt ist Zeit zum Aufbruch nach Imst. Das Hotel hat zu Musik und Tanz eingeladen. Man soll meinen, die Gäste fallen müde ins Bett nach dem ereignisreichen Tagesausflug. Ein gemütlicher Abend mit Schunkeln, Gesang und Tanz rundet einen erfolgreichen Aufenthalt in Tirol.
Nach einem letzten reichhaltigen und ausgezeichneten Frühstück geht’s wieder über den Fernpass in Richtung Deutschland. Eine Mittagsrast ist geplant in Ulm, um den bezaubernden Weihnachtsmarkt rund um den Ulmer Münster zu besuchen. Das Wetter hat mitgespielt, so das danach alle Reisegäste zufrieden in den Bus einsteigen, um den Heimweg anzutreten. Leider gab es auf der Autobahn viele Staus bei regnerischem Wetter, die geduldig ertragen werden mussten. Ein Dankeschön geht an die geduldigen Busgäste und den äußerst guten Busfahrer, der sicher das Heimatziel Zeilsheim erreicht hat.
Die Planung des Vereins richtet sich jetzt auf die mehrtätigen und eintägigen Ausflüge in 2018. Der erste Stammtisch zum gemeinsamen Gedankenaustausch und zur Erledigung der Anmelde-Formalitäten des neuen Programm ist im Clubraum der Stadthalle Zeilsheim am Freitag, 19. Januar um 18 Uhr.
Der Verein Kulturkreis 55 plus wünscht seinen Mitgliedern und treuen Mitfahrern sowie deren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start für das Jahr 2018 mit viel Glück und Gesundheit.
Über das Programm ist mehr zu erfahren auf der Homepage www.Kulturkreis55plus.de
oder bei Karin Naß (Telefon 069-363399).

Im zweiten Teil des Ausflugs ging es in das Herbstparadies „Kürbiswelten Mensfelden“. Die Besucher schlenderten durch malerische Kürbisfelder, in denen wohin das Auge reichte, Kürbisse in warmen Herbsttönen leuchteten. Ein besonderes Highlight war der Spaziergang mit der atemberaubenden Aussicht auf das Limburger Becken.
„Es war ein wunderschöner Ausflug“, resümierte die Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Naß, nach einem rundum gelungenen Tag. Sie kündigte auch die nächste Fahrt am 19.10.2024 an, die nach Hanau zum Deutschen Goldschmiedehaus, ins Apfelweinmuseum und auf Hessens schönsten Wochenmarkt führen wird.


