Ein unvergesslicher Tag auf dem Bio-Bauernhof in Bad Vilbel
Die Besuchergruppe vom Kulturkreis 55 plus aus Zeilsheim hat sich leider bei strömendem Regen mit Bus und S-Bahn auf den Weg über die Frankfurter Stadtgrenze nach Bad Vilbel gemacht. Der Hof ist idyllisch an der Niddaschleife gelegen und begrüßt die Gäste mit Feldern voller roten Tomaten und Salatköpfen, die wie gemalt aussehen. Angekommen Im Hofcafe, gibt es heißen Kaffee und nun ist die Welt der Besucher wieder in Ordnung. Der Leiter des Hofes, Herr Wagner, begrüßt die Zeilsheimer recht herzlich und beginnt mit einer historischen Übersicht des Hofes. Wir hören, daß die erste urkundliche Erwähnung des Hofes aus dem Jahre 976 stammt, als Kaiser Otto II. das Kloster Worms mit dem landwirtschaftlichen Anwesen "Dudtunfeld" belehnte. Der Dottenfelderhof blieb in klösterlichem Besitz bis zur Säkularisation 1803. Die Landgrafen von Hessen als nachmalige Besitzer traten 1951 im Zuge der Bodenreform den Hof an die Nassauische Siedlungsgesellschaft ab. Von dieser Zeit an wurde er mehr und mehr Spekulationsobjekt (30 ha gingen auf diesem Wege verloren) und dadurch Gegenstand eines dramatischen Kampfes seiner Pächter um die Erhaltung. Seit 1968 wird nun der Dottenfelderhof durch eine Betriebsgemeinschaft aus mehreren Familien bewirtschaftet. Heute leben auf dem Dottenfelderhof mehr als 100 Menschen. Die Besucher interessieren am meisten die Tiere und das auf Besser umgeschlagene Wetter erlaubt eine Außenführung des Hofes. 80 schwarzbunte Milchkühe, behornt, stehen in langen Reihen im Stall und fressen und fressen … Das Futter, wunderbar frisch grün aussehend, kommen aus eigenem Anbaubetrieb. Eine stimmungsvolle Ruhe beim Zuschauen von glücklichen Kühen ist zu erleben. Die Milch wird in der eigenen Hofkäserei verarbeitet und die Produkte sind im Hofladen und auf umliegenden Märkten – auch in Frankfurt – zu erwerben. Ein beißender Geruch und Herr Wagner führen uns zu den Schweineställen. Zuchtsauen, Mastschweine und -ferkel sind zu sehen, die sich mit viel Platz und gutem Futter prächtig entwickeln können, bis sie als hochwertiges Schweinefleisch im Laden verkauft werden. Gut betreut und gepflegt zeigen sich braune Hühner im Freilandgehege. Verfolgt von gackernden und krähenden Geräuschen erreichen wir das große Blumenfeld. Blumen können selbst gepflückt werden. Bezahlt wird je nach Größe des fertigen Blumenstraußes. Alles geschieht auf Vertrauensbasis. Das Konzept scheint anzukommen. Dieser Bereich heisst „Hölle“, so wurde uns erzählt. Ein Zeigen auf eine kleine Anhöhe wird „Himmel“ genannt. Man erzählt, daß dort Getreide angebaut wird, welches in der eigenen Bäckerei zu Brot und Kuchen verarbeitet wird. Erfahren haben wir, daß der Dottenfelderhof eine staatliche anerkannte Fachschule für biologisch-dynamischen Landbau ist. Angeboten werden praxisbezogene Fächer unter anderen in Ackerbau, Tierhaltung, Gemüse und Obstbau. Für die Besuchergruppe ist es ein besonderes Erlebnis, so nahe an die Tiere heranzukommen. Die Führung ist super interessant und hat viel Spaß gemacht. Das anschließende Mittagessen im Hofcafe, bereitet mit frischen Zutaten vom Hof, hat sehr gut geschmeckt. Mit herzlichem Dank für die schönen Stunden geht es wieder zurück nach Zeilsheim. Mehr Info über das Programm des Vereins zeigt die Homepage unter www.Kulturkreis55plus.de oder kann erfragt werden unter der Telefonnummer (069) 363399.

Im zweiten Teil des Ausflugs ging es in das Herbstparadies „Kürbiswelten Mensfelden“. Die Besucher schlenderten durch malerische Kürbisfelder, in denen wohin das Auge reichte, Kürbisse in warmen Herbsttönen leuchteten. Ein besonderes Highlight war der Spaziergang mit der atemberaubenden Aussicht auf das Limburger Becken.
„Es war ein wunderschöner Ausflug“, resümierte die Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Naß, nach einem rundum gelungenen Tag. Sie kündigte auch die nächste Fahrt am 19.10.2024 an, die nach Hanau zum Deutschen Goldschmiedehaus, ins Apfelweinmuseum und auf Hessens schönsten Wochenmarkt führen wird.


