Kulturkreis zur Mohnblüte im Frau Holle Land Nordhessen

Das Dorf Germerode mit seinen 700 Einwohnern, beschaulich gelegen im hügeligen Meissner Vorland in Nordhessen, ist für nur kurze im Jahr eine Touristenattraktion. Millionen rosaviolette und pinkfarbige Mohnblüten verwandeln die Landschaft in ein Blütenmeer und ziehen viele Gäste aus nah und fern an, so auch eine Busgruppe Anfang Juli mit fünfzig Bürgern aus Zeilsheim und Umgebung. Ca. 3 km lange ausgeschilderte Wanderwege mit vielen Ruhebänken führen zu den beeindruckenden Mohnfeldern. Durch einige Felder führen strohunterlegte Pfade sogar hautnah an die Blüten heran und bei einer Fahrt auf einem hochgelegenen Planwagen sind die Mohnfelder besonders gut zu sehen. Besonders eindrucksvoll anzusehen sind die Pflanzen mit Noch-Blüten neben den Stielen mit nur Mohn-Kapseln, dem roten Klatschmohn, der für die Mohnproduktion keine Bedeutung hat, und der blauen Phaceliapflanzen, die zur Kultivierung der Felder dienen (siehe Foto). Die Gruppe unter der Organisation des Vereins Kulturkreis 55 plus hat diese Blütenpracht bei einer Naturparkführung bei schönem Sommerwetter erlebt und viel Interessantes darüber erfahren. Mit Genehmigung der Bundesopiumstelle hat Björn Sippel vom Meißnerhof in Germerode – wo die Busgäste in seinem Landgasthof vorzüglich zu Mittag gegessen haben - , in Zusammenarbeit mit dem Naturpark, dem Kreisbauernverband und der Gemeinde Germerode, Mohnfelder angelegt. Es handelt sich um Schlafmohnpflanzen, die ausschließlich für die Lebensmittelindustrie angebaut werden und die absolut kein Morphin enthalten. Zur Belustigung der Gäste ist ein Bett direkt im Mohnfeld und auch „Ein Bett im Kornfeld“ aufgestellt. Wir hören, daß die Mohnfelder im Frau Holle Land liegen, so haben die Naturparkführer von Frau Holle so mancherlei erzählt, Gutes und Böses: Der Storch holt die kleinen Kinder aus dem naheliegenden Frau-Holle-Teich. Wenn Frau Holle Feuer macht und kocht, ist der ganze Meißner von Nebel umhüllt; ist der Himmel überm Meißner rot, dann bäckt Frau Holle Brot. In der Sammlung der Gebrüder Grimm finden sich der Mythos um die Schneeflocken, wenn die Frau Holle die Betten schüttelt, und das Märchen um die Gold- und Pechmarie. Die Frau Holle ist wohl das bekannteste Märchen der Weltgeschichte. Am Nachmittag ging’s mit dem Schiff „Werranixe“ zur Rundfahrt bei Kaffee und Kuchen auf dem Werratalsee bei Eschwege. Der Kapitän des gemütlichen und modernen Ausflugschiffes mit Elektroantrieb ist Reinhold Bretschneider, ein Metzger mit eigenem Betrieb im Kreis. Im Sommer zieht es ihn auf das Wasser des Werrasees und er begeistert die Mitreisenden für die Schönheit der Landschaft drum herum. Ein überraschendes Trompetensolo des Kapitäns wird begeisternd applaudiert. Nach einem schönen Tageserlebnis endet die Busfahrt mit zufriedenen Gästen wieder in Zeilsheim. Der nächste Tagesausflug führt am Sonntag, 30. Juli mit einem Reisebus zu den Volksschauspielen nach Ötigheim, Deutschlands größtem Freilichttheater. Gespielt wird „Luther – sein Werk und sein Leben“ – Vorstellung um 17 Uhr. Es ist noch ein Platz zu vergeben.
Mehr zu erfahren über die kulturellen Aktivitäten des Vereins ist bei Karin Nass unter der Telefonnummer (069) 363399 oder über die Homepage www.Kulturkreis55plus.de.

Im zweiten Teil des Ausflugs ging es in das Herbstparadies „Kürbiswelten Mensfelden“. Die Besucher schlenderten durch malerische Kürbisfelder, in denen wohin das Auge reichte, Kürbisse in warmen Herbsttönen leuchteten. Ein besonderes Highlight war der Spaziergang mit der atemberaubenden Aussicht auf das Limburger Becken.
„Es war ein wunderschöner Ausflug“, resümierte die Vorsitzende des Kulturkreises, Karin Naß, nach einem rundum gelungenen Tag. Sie kündigte auch die nächste Fahrt am 19.10.2024 an, die nach Hanau zum Deutschen Goldschmiedehaus, ins Apfelweinmuseum und auf Hessens schönsten Wochenmarkt führen wird.


